Verarbeitungshinweise zu BINDAN-EPI (2-Komponenten-D4-Leim):
Das formaldehydfreie Klebesystem BINDAN-EPI ist für tragende, geleimte Holzbauteile als Leimtyp I nach EN 301/302 (für dünne Leimfugen mit max 0,3 mm) und somit für alle Nutzungsklassen (auch für frei bewitterte Bauteile).
Der Leim härtet schnell aus und ermöglicht dadurch kurze Spannzeiten. Er kann sowohl für Kalt- als auch für Warmverleimung verwendet werden und eignet sich sehr gut für Hochfrequenzaushärtung.
BINDAN-EPI ist neutral und greift die Holzstruktur nicht an.
Eine perfekte Alternative zu Polyurethan-Leim (PUR-Klebstoff).
Das Leimsystem ist sehr flexibel und für viele Anwendungen geeignet.
Geeignet für:
- Verleimungen von Hart- und Weichholz miteinander und untereinander (auch für den Außenbereich)
- Herstellung von tragenden Bauteilen (schichtverleimte Balken)
nach DIN 1052 EN 301/302 bzw. DIN 68140-1: 1998-02 mit einer Fugenstärke von 0,2 mm
- Formverleimungen (z.B. aus Biegesperrholz)
- Verleimungen im Formebau
(Urmodelle, Press- und Prägepinchwerkzeuge, Schäumwerkzeuge, Anfertigung von Klopf-Formen für Blecharbeiten oder Anfertigung von Kernkästen)
- Keilzinkenverleimungen (KVH und Brettschichtholz-Lamellen)
BINDAN-EPI sorgt mit seiner hohen Anfangsfestigkeit dafür, dass sich nach dem Verlassen
der Keilzinkenpresse die Keilzinkenverbindungen nicht wieder lösen.
- Montageverleimungen (Dübel, Nut und Feder, Schlitz und Zapfen)
- Flächenverleimungen (Schichtpressstoffplatten, Hartfaserplatten, Furnieren)
- Fugenverleimungen (Massivholz, Anleimer)
- Herstellung von Leimholz oder Brettschichtholz in allen Größen und Abmessungen
- Bau von Holzhäusern
- Verleimung von Holz mit Aluminium (nur blankes Aluminium - kein eloxiertes Aluminium)
Aluminium muss vor der Verleimung angeschliffen (130er Körnung) und entfettet werden.
Zum Entfetten kein rückfettendes Material verwenden, wir empfehlen ACETON.
- Herstellung von tragenden Strukturträgern (Strukturlaminatbalken) aus Aluminium-Holz-Kombinationen
Hervorragende Eignung für:
- Nadelhölzer
- "schwierige" Hölzer wie Eiche oder Buche, hier werden bei der Verklebung besonders gute Ergebnisse erreicht. Bei Lärche sind Vorversuche notwendig.
Besonders harz- oder fetthaltige Hölzer (z. B. europ. Lärche, Mahagoni) oder Hölzer mit
Benetzungsschwierigkeiten (z. B. amerik. Roteiche) bedürfen eines Vorversuchs
(evtl. Vorbereitung durch Abwaschen mit Spiritus oder Aceton).
- Überfurnieren von Haustüren (Aufdoppeln) auch mit schwierigen Furnieren und anschließend dunkler Lasur zeigen sich bei Verwendung von BINDAN-EPI die geringsten Spaltöffnungen - auch bei direkter Sonneneinstrahlung (Haustüren auf der Südseite mit direkter Bewitterung - ohne Vordach)
Die Verwendung von BINDAN-EPI garantiert beste Ergebnisse bei der Stabilität, Schrumpfung und Geradheit.
Verarbeitungshinweise:
- empfohlene Lagertemperatur = + 17°C
- empfohlene Verarbeitungstemperatur = + 20°C
Lagerung:
Harz und Härter frostfrei lagern.
Bei Frostbefall nicht mehr verwenden.
Lagerstabilität:
Das Harz ist bei 17°C für 6 Monate lagerfähig.
Der Härter ist bei 17°C für 12 Monate lagerfähig.
Der Isocyanat-Anteil des Härters reagiert sofort mit Luftfeuchtigkeit, daher den Härterbehälter immer verschlossen halten.
Lagertemperaturen:
Für das Harz zwischen 15°C und maximal 25°C (keinesfalls überschreiten).
Für den Härter zwischen 10°C und maximal 30°C.
Um eine Verwendungssicherheit herzustellen empfehlen wir eine Lagertemperatur von 17°C für Harz und Härter. Dadurch ist die Lagerstabilität sicher gewährleistet.
Lagertemperatur: |
Lagerstabilität Harz |
Lagerstabilität Härter |
5°C |
zu kalt - nicht möglich |
zu kalt - nicht möglich |
10°C |
zu kalt - nicht möglich |
18 Monate |
15°C |
7 Monate |
14 Monate |
17°C |
6 Monate |
12 Monate |
20°C |
4 Monate |
10 Monate |
25°C |
2 Monate |
8 Monate |
30°C |
zu warm - nicht möglich |
6 Monate |
35°C |
zu warm - nicht möglich |
zu warm - nicht möglich |
Es wird für beide Komponenten (Harz + Härter) eine konstante Lagertemperatur von 17°C emfohlen.
Verarbeitungstemperatur:
Vor der Verwendung sollten Harz und Härter langsam auf Raumtemperatur erwärmt werden. Empfehlung ist hier mindestens 3 Tage vor Gebrauch Harz und Härter in der beheizten Werkstatt (bei 20°C) aufbewahren.
Den zuvor kühl gelagerten Leim (Harz + Härter) einige Tage vor der Verarbeitung im beheizten Raum (+20°) lagern.
Wichtig für eine erfolgreiche Verleimung und um Ergebnisse entsprechend der DIN EN zu erreichen ist, dass alle an einer Verleimung beteiligten Faktoren (Holz, Harz und Härter) die gleiche Temperatur aufweisen.
Niedrige Verarbeitungstemperaturen:
Verarbeitungstemperaturen unter +15°C werden nicht empfohlen. Eine Verarbeitung unter +5°C ist nicht möglich. Bei Temperaturen unter +15°C erhöhen sich die Presszeiten wesentlich!
Mischen:
Der Härter wird nach und nach mit dem Harz gemischt. Die Mischung wird gerührt, bis sie homogen ist.
Es dürfen keine Füllstoffe (weder mineralische oder organische Substanzen) zur Mischung zugegeben werden.
Die Klebstoffmischung darf nicht verdünnt werden, weder um die Temperatur innerhalb der Grenzen von 5°C und 20°C aufrechtzuerhalten noch um die Viskosität zu verändern oder um eine längere Topfzeit zu erreichen.
Die Leimflotte gut durchrühren - mit Bohrmischflügel. Zu schnelles Rühren führt zur Schaumbildung.
Empfohlen wird 5 Minuten maschinelles Rühren mit ca. 500 Upm.
Der BINDAN-EPI Härter sollte während des Abmengens/Abwiegens nicht zu lange der Luft ausgesetzt sein. Der MDI-Anteil (Methylendiphenylisocyanat-Anteil) reagiert sofort mit Luftfeuchtigkeit.
Mischungsverhältnis:
Die empfohlene Standardklebermischung BINDAN-EPI besteht aus 100 Gewichtsteilen Harz und 15 Gewichtsteilen Härter.
Bei abweichendem Mischungsverhältnis werden keine prüfbaren Werte nach DIN EN erreicht!
Eigenschaften von BINDAN-EPI (Mischung aus Harz und Härter):
Farbe: |
milchig weiß bis cremig beige |
Feststoffgehalt: |
ca. 60% |
Viskosität: |
ca. 6.500 mPa.s (5.000 – 7.000 mPa.s – Werte sind chargenabhängig) |
spezifisches Gewicht: |
ca. 1,2 |
pH-Wert: |
7,5 +/- 1,0 |
Verfärbungen:
Verfärbungen treten im Allgemeinen nicht auf, die Mischung ist mit dem pH-Wert nahe dem neutralen Bereich.
Verarbeitung:
Um die Vorschriften einer Verleimung nach DIN EN einzuhalten sind folgende Punkte zu beachten:
- Die Hölzer müssen eben, sauber und frisch gehobelt oder geschliffen (130er Körnung) sein - das Holz darf nicht zu glatt sein.
- Die Zeit zwischen dem Abrichten/Vorbereiten der Hölzer und der Verleimung darf 24 Stunden nicht überschreiten.
Leimauftrag:
Der Auftrag erfolgt mit Zahnspachtel, Pinsel oder Leimwalze (Roller).
Berührungsloser Leimauftrag:
Verschiedene Maschinenhersteller haben Techniken entwickelt, dass der fertig gemischte BINDAN-EPI ohne direktem Kontakt in die Keilzinken aufgetragen wird.BINDAN-EPI sorgt mit seiner hohen Anfangsfestigkeit dafür, dass sich nach dem Verlassen der Keilzinkenpresse die Keilzinkenverbindungen nicht wieder lösen.
Passung:
BINDAN-EPI ist fugenfüllend und gewinnt nach Härterzugabe an Volumen. Dadurch können auch Hölzer verleimt werden die nicht perfekt passgenau sind. Allerdings geht eine dickere Leimfuge auf Kosten der Qualität der Verleimung (Haltbarkeit, Festigkeit und Wasserresistenz).
Um die Vorgaben der DIN EN zu erfüllen, dürfen bei der Passung der Hölzer die Abweichungen maximal 0,2 mm betragen.
Holzfeuchtigkeit:
Die Holzfeuchtigkeit sollte zwischen 8% und maximal 15% liegen.
Der Feuchtigkeitsunterschied (Holzfeuchtigkeit) der Fügeteile darf nur um maximal 3% abweichen.
Verbrauch:
Zur Herstellung von Brettschichtholz wird zwischen 175 g/m² und 400 g/m² benötigt (Je nach Beschaffenheit des Holzes) bei einem beidseitigen Auftrag. Zur Ermittlung des Verbrauches ist eine Probeverleimung notwendig.
Bei guter Passung liegt üblicherweise der Verbrauch zwischen 250 g/m² und 300 g/m².
Die DIN-Prüfungen (Watt´91, usw.) werden mit 150 g/m² durchgeführt, bei einem beidseitigen Auftrag.
Bei geringerem Anspruch an die Festigkeit 110 - 200 g/m² (Gesamtauftragsmenge).
Topfzeit (Gebrauchsdauer der Mischung):
Die optimale Temperatur aller beteiligten Materialien ist 20°C. Damit ist auch gewährleistet, dass die Topfzeit von 35 Minuten und die in der Topfzeit enthaltene offene Zeit von maximal 5 Minuten erreicht wird.
Die Topfzeit (Gebrauchsdauer der Mischung) ist abhängig von der Temperatur:
Temperatur |
Topfzeit |
15°C |
50 Minuten |
20°C |
35 Minuten |
30°C |
15 Minuten |
Die Leimflotte muss unbedingt innerhalb der oben angegebenen Gebrauchsdauer verarbeitet werden, da sonst die Gefahr einer schlechteren Bindung, besonders in Bezug auf Wasserfestigkeit besteht.
Der Leim muss in jedem Fall noch klebefähig sein, wenn der Pressdruck einsetzt. Sobald der
Pressdruck erreicht ist, sollte Leim aus den Fugen austreten. Dies zeigt, dass die Wartezeit nicht
überschritten wurde.
Offene Zeit:
Bei diesem Leimsystem sollte abweichend von Weißleimen die offene Zeit so kurz wie möglich sein. Die maximal mögliche offene Zeit (Zeit nach dem Auftrag des gemischten Leims bis zum Zusammenlegen der Hölzer) darf 5 Minuten nicht überschreiten.
Bei Weißleimen sollte die offene Zeit unbedingt ausgenutzt werden - bei BINDAN-EPI ist dies nicht notwendig, da nach Zugabe des Härters zum Harz eine chemische Reaktion einsetzt, die auch unter Luftabschluss stattfindet.
Tatsächlich werden bessere Ergebnisse erzielt ohne offene Zeit, wenn das Holz sofort nach dem Leimauftrag gefügt wird.
Eine ältere Leimflotte, hohe Temperatur, Luftzug und höhere Luftfeuchte setzen die offene Zeit herab.
Ruhezeit vor dem Pressen (geschlossene Zeit):
Die Ruhezeit vor dem Pressen (geschlossene Zeit) ist abhängig von der Menge des aufgetragenen Leims, der relativen Luftfeuchtigkeit, der Holzfeuchtigkeit, der Raumtemperatur, der Holztemperatur, von der Holzart und der Oberflächenbeschaffenheit des Holzes. Die geschlossene Zeit darf 20 Minuten nicht übersteigen.
Bei Weichholz wird eine Ruhezeit von ca. 5 Minuten empfohlen.
Bei Hartholz ist eine Ruhezeit von ca. 4-10 Minuten üblich.
Gesamtmontagezeit:
Die Gesamtmontagezeit bei 20°C (Zeit zwischen dem Mischen von Harz und Härter und dem Pressen)
muss unter 35 Minuten liegen.
Diese 35 Minuten bei 20°C beinhalten die benötigte Zeit zum Mischen, die Topfzeit, die offene Zeit und die Ruhezeit vor dem Pressen (geschlossene Zeit) bis die Presse geschlossen ist.
Pressdruck:
Ein Pressdruck ist unbedingt erforderlich, damit der Leim in die Fasern, Poren und Kapillaren vom Holz eingepresst wird, nur damit wird eine Verleimung nach DIN EN erreicht.
Pressdruck bei der Herstellung von Brettschichtholz:
- Bei Weichholz (Nadelholz) empfehlen wir zwischen 0,6 bis 1,0 N/mm² (6 - 10 kg/cm²)
- Bei Hartholz empfehlen wir zwischen 0,8 bis 1,2 N/mm² (8 - 12 kg/cm²)
Grundsätzlich ist der Pressdruck abhängig von der Passgenauigkeit der Oberflächen und bei Formverleimungen von der Steifigkeit des Sperrholzes bzw. der Lamellen.
Aushärtung erfolgt in der Presse (Presszeit):
In Abhängigkeit der Temperatur der Mischung (und der entsprechenden Holztemperatur) werden bis zur Aushärtung mindestens die folgenden Presszeiten benötigt:
Herstellung von Brettschichtholz und bei Furnierarbeiten (Leimfuge 0,2 mm):
Temperatur: |
Mindestpresszeit: |
|
5°C |
48 Stunden |
(nicht empfohlen) |
10°C |
32 Stunden |
(nicht empfohlen) |
15°C |
14 Stunden |
|
20°C |
2¼ Stunden |
|
25°C |
1¾ Stunden |
|
30°C |
45 Minuten |
|
40°C |
35 Minuten |
|
Herstellung von Fensterkanteln, Tischplatten (Leimfuge 0,1 mm):
Temperatur: |
Mindestpresszeit: |
|
5°C |
36 Stunden |
(nicht empfohlen) |
10°C |
22 Stunden |
(nicht empfohlen) |
15°C |
10 Stunden |
|
20°C |
65 Minuten |
|
25°C |
58 Minuten |
|
30°C |
45 Minuten |
|
40°C |
30 Minuten |
|
Die angegebenen Werte beziehen sich auf Fichte- und Kiefernholz (Weichholz) mit 10 – 12 % Holzfeuchte.
Hartholzverleimungen benötigen längere Presszeiten. Es muss bei 20°C mit etwa der doppelten Presszeit gerechnet werden.
Die DIN-Prüfungen (Watt´91, usw., Leimfuge 0,1 mm) werden mit Buchenholz (Hartholz) durchgeführt, die Presszeit bei 20°C beträgt 2 Stunden.
Gespannte und gebogene Werkstücke (Formverleimungen) oder hoher Feuchtegehalt bedingen wesentlich längere Presszeiten.
Die Press- und Abbindezeit ist abhängig von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Holzfeuchtigkeit und Stärke des Leimauftrages. Die Zugabe von Wärme verkürzt die Abbindezeit, Kälte verlängert den Abbindevorgang.
Luftzug kann die offene Zeit schlagartig herabsetzen.
Hochfrequenzverleimung:
Durch Verwendung einer Hochfrequenzpresse können die Presszeiten verkürzt werden. Hier ist die erforderliche Presszeit stark von der Art des Werkstückes, der Lage der Elektroden sowie der Leistung des Hochfrequenzgenerators abhängig. Günstig ist eine Feldstärke von ca. 2,0 W/cm² für die Leimfuge und abschalten des Generators nach ⅔ der totalen Presszeit. Die Temperatur an der Leimfuge soll bei Hochfrequenzaushärtung mind. 50°C betragen. Auf Grund der Verschiedenartigkeit der Werkstücke und Bedingungen, muss bei Serienfertigung die Presszeit durch Versuche ermittelt werden.
Weiterverarbeitung:
Nach Herausnahme aus der Presse und Rückkühlung auf Raumtemperatur, kann das Werkstück meist bereits mechanisch weiter bearbeitet werden.
Wir empfehlen nach der vorgeschriebenen Presszeit 1 Stunde Wartezeit bei 20°C, danach kann das Holz meist weiter bearbeitet werden.
Endfestigkeit und Wasserfestigkeit:
Völlig ausgehärtet ist die Leimfuge nach 12 Stunden Lagerung bei 20°C (nach Entnahme aus der Presse), dann wird die prüffähige Wasserfestigkeit erreicht. Bei höheren Presstemperaturen (höheren Temperaturen in der Leimfuge) als 40°C oder niedrigeren Temperaturen (niedrigeren Temperaturen in der Leimfuge als 20°C) sind längere Wartezeiten einzuhalten, bis das Werkstück auch im Kern auf Raumtemperatur rückgekühlt/aufgewärmt ist. Erst nach vollständiger Rückkühlung/Aufwärmung (Wartezeit bis zu 24 Stunden) darf das Werkstück mechanisch belastet werden.
Bei Oberflächenbehandlungen wie Bleichen mit Wasserstoffperoxid oder Druckimprägnierung muss im Anschluss mindestens 24 Stunden gewartet werden bis auch die Endfestigkeit sicher erreicht ist.
Herstellung von tragenden Bauteilen (schichtverleimte Balken):
Die Anzahl der Kernbretter variiert in Abhängigkeit von der Höhe der Balken.
Die äußeren Lamellen mit Festigkeitsklasse C24 sollten der europäischen Norm EN 338 entsprechen.
Hierfür empfehlen wir die Keilverzinkung auf die gewünschte Länge mit Resorcin-Harz-Leim.
Qualitätsmanagement:
Es wird zur Erreichung einer Verleimung nach DIN EN gefordert, dass entsprechend ausgebildetes Personal die Verleimung durchführt. Die kontinuierliche Überwachung der Produktion in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Normen DIN EN 385 und DIN EN 386 ist notwendig.
Dies beinhaltet z.B. eine Holztemperatur über 18°C, eine Raumtemperatur von mindestens 20°C, eine Luftfeuchtigkeit zwischen 30% und 75% und eine Holzfeuchtigkeit von 8% bis maximal 15%.
Reinigung der Maschinen/Werkzeuge:
Der Härter darf nicht mit Wasser in Berührung kommen, der Isocyanat-Anteil des Härters reagiert sofort mit Wasser und bildet CO2
(deshalb darf die Klebstoffmischung auch keinesfalls mit Wasser verdünnt werden).
Die Reinigung von Werkzeugen, die mit flüssigem Härter verschmutzt sind empfehlen wir Aceton, ist der Härter bereits auskristalisiert ist nur ein mechanisches Entfernen möglich.
Die Reinigung von Werkzeugen, die mit flüssigem Harz oder angerührtem BINDAN-EPI (während der Topfzeit) verschmutzt sind, empfehlen wir heißes Wasser (60°C), mit kaltem Wasser lässt sich keine ausreichende Reinigungswirkung erzielen.
Misch- und Auftragsgeräte müssen am Ende des Arbeitstages gereinigt werden. Wird BINDAN-EPI im Auftragsgerät dick, muss dies unmittelbar entleert und gereinigt werden, da sonst die Gefahr des Aushärtens besteht.
Ausgehärteter BINDAN-EPI ist unlöslich und muss mechanisch Entfernt werden.
EPI-Leime stellen potenzielle Wasserschadstoffe dar. Leimreste und Waschwasser dürfen deshalb nicht ohne behördliche Zulassung in die öffentliche Kanalisation eingeleitet werden. Wir empfehlen Leimreste und Waschwasser eintrocknen zu lassen.
Vorsichtsmaßnahmen:
Sicherheitsdatenblätter sind auf Anfrage erhältlich.
Wird Harz mit Härter vermischt, startet die chemische Reaktion. Das freie Isocyanat des Härters wird gebunden und Polymere werden gebildet.
Die Verwendung von Harz und Härter sowie fertig gemischter BINDAN-EPI bedingt keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen außer denen, die bei der Handhabung von Chemikalien üblich sind. Es sollte vermieden werden, dass nicht ausgehärteter gemischter Leim mit der Haut in Berührung kommt, da bei empfindlichen Menschen Reizerscheinungen auftreten können. Schutzhandschuhe und Augenschutz sind empfohlen. Nach Beendigung der Arbeit die Hände und Unterarme sorgfältig mit Seife und warmem Wasser waschen.
Arbeitsplatz ausreichend belüften.
Übersicht unserer Leime in der Beanspruchungsgruppe B4 / D4 DIN 68602 EN 204
BINDAN-CIN
|
2-Komponenten-Resorcinharz-Leim
Haltbarkeit |
12 Monate |
Bruchbelastung |
1948 kg/cm², Längszugscherfestigkeit: 19,1 N/mm² |
Watt 91 |
> k. A. |
Mindest -Verarbeitungs-temperatur |
> +13°C |
Presstemperatur |
+13°C - +100°C |
Temperaturbeständig bis |
200°C (ausgehärtet) |
Verbrauch |
230 g/m² (zweiseitiger Leimauftrag empfohlen) |
Härterzugabe |
15% (Gewichtsanteile) |
Offene Zeit |
5 - 10 Minuten (unbedingt einhalten) |
Topfzeit der Mischung |
45 Min. - 4 Std. |
Zertifiziert für Kinderspielzeug |
Ja |
|
Vorteile:
- Der Leim ist absolut wasserfest auch seewasserfest
- Zulassung für den Bootsbau
- Für Holzwerkstoffklasse 20/100G nach DIN 68705
BFU 100 G (alter Name: AW 100)
- Für tragende Bauteile gem. DIN 68141
- Hoch witterungsbeständig
- UV-beständig
- Sehr hohe Wärmebeständigkeit
- Fugenfüllend
- Extrem hohe Festigkeit / Bruchbelastung
- Mindestens 12 Monate haltbar
|
Nachteile:
- Schwierig zu mischen (Harz und Pulver)
- Die offene Zeit muß eingehalten werden
- Leim ist dunkel-lila, Leimfuge ist sichtbar
- Einzelne Komponenten sind vor dem Aushärten giftig
|
BINDAN-EPI
|
2-komponentiger Emulsionspolymer-Isocyanat-Leim
Haltbarkeit |
Harz = 6 Monate bei 17°C Härter = 12 Monate bei 17°C |
Bruchbelastung |
13,3 N/mm² (Normalklima) |
~
Watt 91 |
11,6 N/mm² |
Mindest -Verarbeitungs-temperatur |
> +15°C |
Presstemperatur |
+15°C - +40°C |
Temperaturbeständig bis |
k. A. |
Verbrauch |
~ 150 g/m² (zweiseitiger Leimauftrag erforderlich) |
Härterzugabe |
15% (Gewichtsanteile) |
Offene Zeit |
maximal 5 Minuten, besser sofort fügen |
Topfzeit der Mischung |
35 Minuten bei 20°C = Gesamtmontagezeit (vom Anrühren bis zur geschlossenen Presse) |
Zertifiziert für Kinderspielzeug |
Ja |
|
Vorteile:
- Formaldehydfrei und toluolfrei
- Kann kalt verarbeitet werden (bei Raumtemperatur)
- Der Leim ist absolut wasserfest D4 nach DIN EN 204/205
- Für tragende Holzbauteile mit EN 301/302
- Festigkeitswerte ähnlich wie Resorcinharz
- Keine Verfärbungen, da pH-neutral
|
Nachteile:
- Kurze offene Zeit mit oft weniger als 5 Minuten
- Nur 6 Monate haltbar
- Hochpreisige Rohstoffe
|
BINDAN-D4
|
Dispersion mit reaktiven Gruppen
Haltbarkeit |
6 Monate |
Bruchbelastung |
Längszugscherfestigkeit 12,32 N/mm² |
Watt 91 |
> 8,3 N/mm² |
Mindest -Verarbeitungs-temperatur |
> +13°C |
Presstemperatur |
+15°C - +70°C |
Temperaturbeständig bis |
k. A. |
Verbrauch |
110 - 150 g/m² (zweiseitiger Leimauftrag empfohlen) |
Härterzugabe |
kein Härter notwendig |
Offene Zeit |
8 - 10 Minuten |
Topfzeit der Mischung |
- (einkomponentig) |
Zertifiziert für Kinderspielzeug |
Ja |
|
Vorteile:
- Kein Härter notwendig
- Sehr hohe Wärmestandsfestigkeit, ähnlich wie bei PU-Leim
- Exzellente technische Werte, die Festigkeit ist
ca. 20% höher als bei allen anderen Weißleimen
- Gute Schleifbarkeit durch harte Leimfuge
- Sehr gute Haftung auf Metallen, aber Versuch erforderlich
|
Nachteile:
- Muß kühl gelagert werden
- Unangenehmer Geruch
- Nur 6 Monate haltbar
- Nicht für Unterwasserverleimungen geeignet
- Durch den Zusatz von reaktiven Gruppen vernetzt der Leim
auf engem Raum selbst, das heißt für Leimauftragsgeräte
welche mehr als 24 Stunden still stehen nicht geeignet.
- Hochpreisige Rohstoffe
|
BINDAN-B4
|
1-Komponenten Lackdispersion
Haltbarkeit |
6 Monate |
Bruchbelastung |
k. A. |
Watt 91 |
7,2 N/mm² |
Mindest -Verarbeitungs-temperatur |
10°C |
Presstemperatur |
+15°C - +90°C |
Temperaturbeständig bis |
k. A. |
Verbrauch |
150 g/m² (zweiseitiger Leimauftrag empfohlen) |
Härterzugabe |
kein Härter notwendig |
Offene Zeit |
8 - 10 Minuten |
Topfzeit der Mischung |
- (einkomponentig) |
Zertifiziert für Kinderspielzeug |
Ja |
|
Vorteile:
- Kein Härter notwendig
- Elastische Fenstereckverbindungen
auch bei extrem starker Kälte stabil
- Sonderanwendungen wie Einsatz als Furnierleim bei
z.B. Malamindekoren
- Gute Verleimleistung auch im Verbund mit Glas
und anderen Materialen
|
Nachteile:
- Nur 6 Monate haltbar
- Nicht für Unterwasserverleimungen geeignet
- Die hohe Elastizität bedingt Fugenöffnungen,
unter Sonneneinstrahlung an Außenfugen
- Kurzzeitiger unangenehmer Geruch nach öffnen des
Gebindes
- Anwendungseinschränkung,
nicht für Haustüren und Türfüllungen geeignet
- Anwendungseinschränkung,
nicht für der Sonne ausgesetztem Holz geeignet
- Anwendungseinschränkung,
nicht für Außen- oder Innen-Treppen geeignet
- Anwendungseinschränkung, nicht für
Füllungen und Aufdopplungen an Fensterläden. geeignet
- Bei hochelastischen Leimen besteht die Gefahr,
daß sich bei arbeitendem Hartholz die Leimfugen
abzeichnen
|
BINDAN-HW
|
Melaminverstärkter Harnstoffharz Heisspressleim
Hinweis: Die Zuständigkeit der DIN 68705/EN204 bezieht sich streng genommen auf thermoplastische Leime, BINDAN-HW ergibt jedoch eine
duroplastische Verleimung. Die Angabe der D4 Norm erfolgt hier, damit das Produkt vergleichbar gemacht werden kann.
Haltbarkeit |
6 Monate bei 20°C |
Bruchbelastung |
k. A. |
Watt 91 |
k. A. |
Mindest -Verarbeitungs-temperatur |
k. A. |
Presstemperatur |
min +80°C - +110°C |
Temperaturbeständig bis |
k. A. |
Verbrauch |
100 - 200 g/m² (zweiseitiger Leimauftrag empfohlen) |
Härterzugabe |
mit 30% warmen Wasser anrühren |
Offene Zeit |
25 Minuten |
Topfzeit der Mischung |
6 Std. bei 20°C |
Zertifiziert für Kinderspielzeug |
Nein |
|
Vorteile:
- Verleimungen sind kaltwasserbeständig nach IW 67
DIN 53255
- Entspricht D4 DIN 68705/EN204
- Gute Topfzeit und offene Zeit
- Hohe Formstabilität
|
Nachteile:
- Nicht für Unterwasserverleimungen geeignet
- Komplexer Mischvorgang
- Nur bei Presstemperaturen über 90 °C wird eine
Wasserbeständigkeit nach B4/D4 erreicht
- Nur 6 Monate haltbar
- Erfordert sorgfältiges lagern
|
BINDAN-PU
|
Polyurethan-Leim
Haltbarkeit |
6 Monate |
Bruchbelastung |
k. A. |
Watt 91 |
>8 N/mm² |
Mindest -Verarbeitungs-temperatur |
+5°C |
Presstemperatur |
+20°C - +60°C |
Temperaturbeständig bis |
ca. 150°C. |
Verbrauch |
ca. 100 - 160 g/m² (zweiseitiger Leimauftrag empfohlen) |
Härterzugabe |
kein Härter notwendig |
Offene Zeit |
ca. 15 - 20 Minuten |
Topfzeit der Mischung |
- (einkomponentig) |
Zertifiziert für Kinderspielzeug |
Ja |
|
Vorteile:
- Kein Härter notwendig
- Wasserfest
- Besonders hohe Wärmebeständigkeit
- Verarbeitung ab 0°C möglich
- Füllt durch aufschäumende Eigentschaft, Hohlräume aus
- Ideal bei nicht passgenauen Verbindungen
- Gut geeignet für Sandwichkonstruktionen sowie
für Styropor
|
Nachteile:
- Darf nicht ohne sachkundige Beratung an private
Anwender in Europa verkauft werden
- Nicht UV-beständig
- Nicht für Unterwasserverleimungen geeignet
- Nur 6 Monate haltbar
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BINDAN-3+4
|
D3 PVA-Weißleim + Isocyanat
Haltbarkeit |
Leim = 6 Monate Härter =1 2 Monate |
Bruchbelastung |
1100 kg/cm² |
Watt 91 |
k. A. |
Mindest -Verarbeitungs-temperatur |
> +10°C |
Presstemperatur |
min +10°C - +100°C |
Temperaturbeständig bis |
k. A. |
Verbrauch |
160 g/m² (zweiseitiger Leimauftrag empfohlen) |
Härterzugabe |
5% (Gewichtsanteile) |
Offene Zeit |
6 -8 Minuten |
Topfzeit der Mischung |
8 Std. |
Zertifiziert für Kinderspielzeug |
Nein |
|
Vorteile:
- Ausgangsmaterial ist ein D3-Leim
d.h. hält auch ohne Härter bzw. bei schlechtem Mischen
- Gute Topfzeit
- Niedrige Bruchanfälligkeit
- Guter Wärmebelastungswiederstand
- Gut für die Verarbeitung mit Mischanlagen mit
Teflonkopf geeignet
|
Nachteile:
- Schwierig zu mischen
- Nur 6 Monate haltbar
- Nicht für Unterwasserverleimungen geeignet
- Leimfugen bei tieferen Temperaturen bruchanfällig.
- Hochpreisiges Isocyanat
|
UFI: RF30-E0CX-H00H-92DC