Arbeitsvorbereitung:
Die zu verleimenden Flächen müssen trocken, fettfrei und sauber sein. Verwenden Sie hierzu Spiritus 99 % oder Aceton.
Sind hochgradig glatte Flächen (z.B. durch Verwendung selbstschärfender Hobelmesser) entstanden. Soll die zu verleimende Fläche kurz mit feinem Korn angeschliffen werden (oder auch Einsatz eines Zahnhobels), damit der Leim ausreichend Oberfläche zur Vernetzung findet. Die DIN 53254 sieht bei der Herstellung des Prüfkörpers (Buchenholz – hier immer empfehlenswert) für Festigkeitsproben ein Anschleifen mit Körnung 150 vor.
Verarbeitungshinweise:
- Mindestverarbeitungstemperatur: + 10 °C, günstig + 20 °C
- relat. Luftfeuchtigkeit: günstig: 55 %
- Holzfeuchte: max. 14 %, günstig 8 - 12 %
- Offene Zeit bei ca. 20 °C: ca. 8 – 10 Min.
- Pressdruck: 2 - 4 kg/cm²
- Presstemperatur: + 15 °C bis + 80 °C, günstig: + 60 °C
- Empfohlen wird Verwendung von verzugfreiem Holz
- Zapfenpassung bei - 0,1
- Grundsätzlich wird ein zweiseitiger Leimauftrag empfohlen, bei Hartholzverleimungen (z.B. Eiche, Buche, Esche und vielen Exoten) ist er unbedingt erforderlich.
Es gilt der Grundsatz: Bei Weichholz dicker, bei Hartholz dünner Leimauftrag. Der Leimauftrag muss jedoch vollflächig und deckend sein.
- Bei Harthölzern (Eiche, Buche, Esche und vielen Exoten) ist es zweckmäßig, nach dem Leimauftrag eine Wartezeit von ca. 4 Minuten einzuhalten, damit der Leim genügend Zeit hat, in die Holzoberfläche einzudringen.
Presszeit:
Die Presszeit ist anhängig von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Holzart, Stärke des Leimauftrags und insbesondere der Holzfeuchte. Die Zugabe von Wärme verkürzt die Abbindezeit, Kälte verlängert den Abbindevorgang.
Die Prüfung nach DIN 68 602 auf die Beanspruchungsgruppe B3 verwendet zur Herstellung des Probekörpers nach DIN 53 254 die Holzart Buche ungedämpft, bei 12 %+/- 1 % Holzfeuchte, einer beidseitigen Leimauftragsmenge von 160 g/m², einem Pressdruck von ca. 0,7 N/mm², bei (20+/-2) °C die Presszeit von 2h.
BINDAN-P Propellerleim® besitzt eine schnelle Zunahme der Bindefestigkeit bei Presstemperaturen zwischen 60 °C und 80 °C und kann so für die Verleimung von Schichtpressstoffplatten beim Postformingverfahren und in sogenannten Kurztaktpressen eingesetzt werden.
Sind die Hölzer nicht spannungsfrei, bei hoher Holzfeuchte oder geringer Saugfähigkeit der Werkstücke, wird bei niedriger Presstemperatur empfohlen, die Presszeiten mindestens zu verdoppeln.
Wir empfehlen die Einhaltung folgender Mindestpresszeiten:
Massivholzverleimung
bei 20 °C ab 30 Min.; bei 50 - 60 °C ab 20 Min.
Fugenverleimung
bei 20 °C ab 20 Min.; bei 50 – 60 °C ab 15 Min.
Kunststoffplatten, Tischlerplatten
bei 20 °C ab 35 Min.; bei 50 – 60 °C ab 15 Min.
Schichtpressstoffplatten
bei 20 °C ab 35 Min.; bei 60 – 80 °C: 4 Min. ± 1 Min.
Verleimung exotischer Hölzer:
Exoten weisen oft eine sehr hohe Holzfeuchte, sowie hohen Fett- und Harzgehalt auf. Wir empfehlen, die Verleimung nicht sofort nach dem Hobeln oder Schlitzen durchzuführen, sondern mindestens 24 - 48 Stunden zu warten, damit im Bereich der Leimfuge eine niedrigere Holzfeuchte erreicht wird. Bei hohem Harzgehalt (z.B. auch bei Lärche) wird eine höhere Endfestigkeit dann erzielt, wenn die zu verleimenden Teile vorher mit Spiritus 99 % oder mit Aceton entfettet werden. (Keine Verdünner hierfür verwenden!)
Weiterbehandlung:
Eine Weiterbehandlung (Naturgrundierung, Holzimprägnierung, Lackierung usw.) soll erst nach vollständiger Aushärtung der Leimfuge, frühestens nach 10 Tagen, erfolgen.
Allgemeines:
Bei der Verarbeitung ist insbesondere darauf zu achten, dass alle an der Verleimung beteiligten Faktoren:
- Werkzeuge (Maschinen, Zwingen, Haltevorrichtungen u.ä.)
- Material
- Leim
- Raumluft
immer die selbe Temperatur haben, anderenfalls findet ein laufender Temperaturausgleich statt, der die Filmbildung verlangsamt.
Bei großen Unterschieden in der einzelnen Temperaturen ist die Filmbildung gänzlich verhindert. Günstig ist ein Temperaturbereich von + 15 bis + 20 °C für alle Faktoren.
Holz, das aus einem kalten Lagerschuppen oder vom Freilager entnommen wird, muss temperiert werden. Unabhängig von der Anfangstemperatur sollte kaltes Holz bis zu zwei Wochen in geheizten Räumen gelagert werden. In der Tiefe benötigt 1 cm Holz einen Tag um sich um 1 °C zu erwärmen. Die unzureichende Temperierung ist die Hauptursache bei Fehlverleimungen während der kalten Jahreszeit.
BINDAN-P Propellerleim® daher besser auf der Werkbank, nicht auf dem kalten Fußboden lagern.
Hinweis:
Wichtig ist auch, dass jeglicher Luftzug vermieden wird; denn dadurch kann die offene Zeit schlagartig herabgesetzt werden.
Weiterhin sei darauf hingewiesen, dass die Vorschriften nach DIN 68360 (Qualität des Holzes) und DIN 68 121 (Holzfensterprofile - so es sich um Holzfenster handelt) zu beachten sind.
Lagerstabilität:
12 Monate ab Erwerb des Gebindes bei Lagerung zwischen 5 °C und 25 °C.
Vor Frost schützen. Bei Frostbefall nicht mehr verwenden, Restmenge kann einer Deponie (Abfallschlüssel - Nr.: 57303) zugeführt werden.
Das Geschenk für den Schreiner / Tischler:
Eine "Kaffeetasse" mit einer original BINDAN-P Propellerleim®-Bedruckung ist hier erhältlich.