Beispielbilder für die Verwendung von BINDAN-FSH formstabil - Pulverleim - zum Vergrößern anklicken.
Verarbeitungshinweise:
Mischverhältnis: |
für Handauftrag (Roller): 5 kg BINDAN-FSH + ca. 2,5 Liter kaltes Wasser |
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für maschinellen Auftrag: 5 kg BINDAN-FSH + 3 Liter kaltes Wasser |
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Es ist darauf zu achten, dass das Pulver zu einer glatten, knollenfreien Flotte verrührt wird. Es wird empfohlen Bohrmaschinen-Rührer mit Mischflügel oder ein Rührwerk zu verwenden. Vor der Verwendung der
Flotte ist eine Wartezeit/Reifezeit von ca. 10 Minuten und ein nochmaliges Aufrühren notwendig. Um Klümpchenbildung zu vermeiden, zuerst das Leimpulver langsam in ⅔ des Wassers einrühren, dann das restliche Wasser zugeben bzw. auf die gewünschte Viskosität bringen. Mindestens 4 - 5 Minuten rühren, damit sich der im Leimpulver enthaltene Härter (Katalysator) gut vermischen kann. |
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Vorbereitung: |
Die Oberflächen der zu verleimenden Materialien müssen frei von |
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Öl, Fetten, Staub und sonstigen Belägen sein. |
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Wassertemperatur: |
Zum Herstellen der Leimschorle 10°C Wassertemperatur beachten! |
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Es soll kaltes Wasser verwendet werden, die Leimflotte wird nicht wegen zu kaltem Wasser knollig, gutes Rühren ist obligatorisch. Bei zu warmen Wasser wird der Leim zu schnell fest, die Topfzeit sinkt
auf unter 2 Stunden. |
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Holzfeuchte: |
Die maximale Holzfeuchte sollte 12% nicht überschreiten, |
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bei luftgetrocknetem Holz ist eine Holzfeuchtigkeit von maximal 15% möglich. Bei Holzfeuchten unter 8% entzieht das zu trockene Furnier oder das trockene Trägermaterial der Leimflotte zu schnell zuviel
Wasser, es kommt zu Rissen. Hilfsweise mit etwas Wasser benetzen. Frische Oberflächen müssen angeschliffen werden. Es ist eine offenporige Fläche notwendig, um eine bessere Benetzung zu erreichen. |
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Pressdruck: |
4 - 15 kg/cm² (0,4 – 1,5 N/mm²) je nach Passgenauigkeit. |
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Je höher der Druck, desto höher die Haltbarkeit. |
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Topfzeit: |
bei 20°C » 3 Stunden; bei 30°C » 1 - 1½ Stunden |
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Offene Zeit: |
20 – 30 Minuten, |
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abhängig von Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und Holzfeuchtigkeit bzw. Saugfähigkeit des Trägermaterials |
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Leimauftrag: |
gleichmäßige, dünne, vollflächige Schicht |
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Aufleimen von Folien auf Spanplatten und Furnierarbeiten: ab 140 g/m² |
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Konstruktionsverleimung/Fugenverleimung: bis zu 250 g/m² |
Benetzungsschwierigkeiten/Zugabe von Weißleim:
Bekannt ist, dass es bei kritischen Holzarten (z.B. Birke, Teak, Kiefer, Ahorn u.a.) zu Benetzungsschwierigkeiten kommen kann. Ein Aufrauen/Anschleifen der Oberflächen ist obligatorisch. Sollte es dennoch zu Benetzungsschwierigkeiten kommen, so kann unter Zugabe von 10 – 20% Weißleim zur Flotte und Verlängerung der Presszeiten gearbeitet werden. Die Zugabe von Weißleim führt zu einer besseren Benetzung des Holzes, darf aber bei gefordertem Brandschutz nicht erfolgen. Bei mehr als 10% Zugabe von Weißleim nimmt die Festigkeit ab, dafür wird die Leimfuge elastischer. Als Zugabe ist einer unserer PH-neutralen B2-Leime (BINDAN-RS Leim-Express, BINDAN-S Schnellbinder oder BINDAN-N Holzleim-D2) geeignet.
D3-Leime (BINDAN-P Propellerleim® -das Original-, BINDAN-F Holzleim-D3, BINDAN-R Holzleim-D3 oder BINDAN-BR Brandschutzleim) bzw. einkomponentige D4-Leime (BINDAN-B4 (1-Komponenten-B4-Leim) oder BINDAN-D4 (1-Komponenten-D4-Leim)) sind aufgrund der niedrigen PH-Werte nicht zu empfehlen.
Eine Probeverleimung sollte vor Beginn der Arbeiten immer durchgeführt werden.
Zugabe von Weißleim wirkt NICHT als Beschleuniger.
Benetzungsschwierigkeiten können auch bei Verwendung von besonders hartem Wasser entstehen.
Presszeit und Temperatur:
Die Presszeit ist abhängig von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Holzart, Stärke des Leimauftrags und insbesondere der Holzfeuchte. Fetthaltige Furniere (z.B. Teak, Lärche, Afzelia, Palisander u.a.) sollen nicht mit einer Temperatur über 80°C gepresst werden. Eine Verleimung, mit der E1 erreicht werden soll, benötigt eine Presstemperatur von mind. 80°C. Grundsätzlich gilt: je höher die Presstemperatur,
desto bessere E1-Werte lassen sich erreichen. Die Presszeit errechnet sich aus der Durchwärmzeit
und der Grundzeit. Eine Mindestpresstemperatur ist bei BINDAN-FSH nicht notwendig.
Die Presszeiten gelten bei der Verleimung von Nadelholz. Harthölzer und gewisse
feuchtebeständige Spanplatten erfordern etwas längere Presszeiten. Auf der anderen Seite reichen oft kürzere Presszeiten aus, wenn porösere Materialien, leichte Hölzer und Faserplatten verleimt werden.
Da viele örtliche Bedingungen die Presszeit beeinflussen, empfiehlt es sich, die richtige Presszeit durch Verleimungsversuche festzulegen.
Wir empfehlen die Einhaltung folgender Mindest- Presszeiten (Kunststoffplatten + 50 %) :
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20°C |
30°C |
40°C |
60°C |
70°C |
80°C |
bei Furnieren =< 1 mm |
ab 5½ Stunden |
ab 4 Stunden |
ab 1½ Stunden |
ab 10 Minuten |
ab 6 Minuten |
ab 2½ Minuten |
Konstruktions- oder Fugenverleimung |
ca. 12 Stunden |
ca. 5 Stunden |
ca.2 Stunden |
ca. 15 Minuten |
ca. 8 Minuten |
ca. 4 Minuten |
Zu berücksichtigen sind bei dickeren Furnieren und vorwiegend bei Konstruktions- oder Fugenverleimungen die Durchwärmzeiten der Hölzer.
Presstemperaturen über 90°C sind nicht empfohlen. Hier kann das Furnier oder das Trägermaterial zu sehr austrocknen – es können Risse entstehen.
Beim Verleimen von Kunststoffplatten empfehlen wir die Zugabe von ca. 10% – maximal 20% Weißleim zur Flotte und eine Presszeitverlängerung von mindestens 50% der oben angegebenen Presszeiten.
Zum Furnieren von Spanplatten empfehlen wir den Pulverleim BINDAN-E1 (entspricht EN 717-2).
Weiterbehandlung:
Eine Weiterbehandlung soll erst nach dem Auskühlen des Werkstücks durchgeführt werden.
Leimdurchschläge sind schlecht beizbar und können wegen der hohen Wasserfestigkeit auch nicht
ausgebürstet o.ä. werden. Bei sämig angerührten, dünnen, gleichmäßig deckenden Leimauftrag
und Presstemperaturen über 60°C zeichnet sich BINDAN-FSH durch hohe Durchschlagsicherheit aus, es empfiehlt sich jedoch manchmal bei großporigen Furnieren z.B. Esche, Wenge, teilweise Eiche, die Leimflotte mit wasserlöslichen Farben einzufärben (nichtalkalische Erd- oder
Eisenoxydfarben).
Allgemeines:
- Nach dem Herausnehmen aus der Presse das Werkstück bis zur vollständigen Abkühlung horizontal lagern, um ein Verziehen zu vermeiden. Auf eine gute Belüftung an der Presse und beim Lagern ist zu achten.
- Wird bei überlangen Werkstücken mehrmals verpresst, so ist an den überlappenden Stellen ein leichtes Besprühen mit Wasser empfehlenswert, um ein Reißen der Furnierabschnitte durch zu starke Austrocknung zu vermeiden.
- Bei Überfurnierungen, d.h. bei dem Aufbringen auf ein bereits bestehendes Furnier, welches ggf. mit Weißleim verleimt wurde, nur kalt oder wieder mit Weißleim verpressen. Längere Presszeiten beachten.
- BINDAN-FSH enthält Methenamin, Formaldehyd. Kann allergische Reaktionen hervorrufen. Im Leim ist ein Formaldehydfänger enthalten, somit wird ein Austreten von Formaldehyd aus der Leimfuge verhindert.
- BINDAN-FSH unbedingt besonders sorgfältig vor Feuchtigkeit schützen!
Nach jeder Entnahme muß der Sack oder Beutel wieder gut, d.h. möglichst luftdicht verschlossen werden.
Wird dies nicht beachtet, kristallisiert das Harz durch Luftfeuchtigkeit aus, der Leimansatz wird bei Zugabe von Wasser grieselig und es zeigen sich harte, kristallartige, feine oder gröbere Körner.
- Bei hoher Presstemperatur (> 100 °C) kann bei gleichzeitiger hoher Holzfeuchte des Werkstückes (oder auch gleichzeitigem hohen Leimauftrag) Dampfschlag - Bildung von Dampfblasen - entstehen, da hier der entstehende Wasserdampf nicht schnell genug in das Werkstück abwandern kann. Unter diesen Bedingungen wird das beste Ergebnis bei einer Presstemperatur von 40 °C und einer Presszeit von 2 Stunden erreicht.
Reinigung:
Arbeitsgeräte werden mit warmen bis heißem Wasser gereinigt, bevor der Leim ausgehärtet ist. Wird der Leim im Auftragsgerät dick, muss es unmittelbar entleert und gereinigt werden, sonst besteht die Gefahr, dass der Leim härtet. Ausgehärteter Leim ist unlöslich und muss mechanisch entfernt werden.
Entsorgung:
Unverbrauchte oder verdorbene Restmenge kann einer Deponie zugeführt werden.
Lieferform:
Farbe:
Die Farbe (beige) ist etwas heller als von dem bereits bekannten BINDAN-E1 (entspricht EN 717-2).
Lagerstabilität BINDAN-FSH:
- bei ca. 20°C in der Originalverpackung
- luftdicht verschlossen, kühl, dunkel und trocken
- ohne Feuchtigkeit oder schwankende Temperaturen (Schwitzwasserbildung)
7 Monate ab Erwerb des Gebindes.