Flüssig-Zink ist als Zinkstaubfarbe eine schnelltrocknende Korrosionsschutzbeschichtung auf Basis einer Kombination von Expoxyd- und Esterharzen mit hohen metallischen Zinkanteil (ca. 95 %) wodurch es den größtmöglichen kathodischen Schutz gegen die Entstehung von Rost bietet.
Flüssig-Zink dient zur Ausbesserung beschädigter, feuerverzinkter Werkstücke, zum Korrosionsschutz von Schweißnähten und zum Kaltverzinken von metallischen Untergründen im Maschinen-, Anlagen-, Karosserie-, Schiffs- und Hausbau, im Automobil-, Lkw- und Motorradbereich.
Der Farbton ist hell, metallisch brillant, wie frische Feuerverzinkung.
Selbstheilende Wirkung:
Die Komposition der Bindemittel lässt eine galvanische Verbindung des Zinks mit der Metalloberfläche zu. Obwohl hier resistente Filmbildemittel Verwendung finden wird das Zink nicht "elektrisch" behindert.
Wie bei einer Opferanode opfert sich der Zinkanteil in Flüssig-Zink, es bilden sich durch die Reaktion von Zinkionen mit Feuchtigkeit und Kohlendioxyd Zinkkorrosionsprodukte, d.h. Zinkhydrokarbonate und andere Zinksalze formen bei einer Beschädigung des Farbauftrages einen neuen Film (die "selbstheilende Wirkung"). Die anodische Aktivität geht so weit, bis der Film in eine dichte, epoxidharzartige Schicht umgewandelt ist. Diese Schicht funktioniert als undurchdringliche Barriere und ist widerstandsfähig gegen Wettereinflüsse, Wasser und Luftverschmutzung. Ein Rosten unter dem Anstrich wird dadurch ebenso verhindert.
Grifffestigkeit:
Soll die Beschichtung mit Flüssig-Zink grifffest/abriebfest werden, so ist ein Überlackieren** notwendig.
Grundsätzlich ist der Auftrag mit Flüssig-Zink unmittelbar NICHT abriebfest.
Erst nach einigen Jahren, wenn sich die aufgetragene Schicht in Zinkoxyd umgewandelt hat, ist dies auch grifffest.
Anwendung:
Vorbereitung:
Vorreinigen:
Den Untergrund mechanisch säubern z. B. durch bürsten, schleifen oder strahlen. Festhaftende alte intakte Verzinkung stellt keine Beeinträchtigung dar. Alte oder frische nicht fest haftende Beschichtungen müssen entfernt werden. Unbedingt müssen Lacke (auch von Spraydosen) entfernt werden. Alte festhaftende bestehende Schichten Zinkstaubfarbe auf blankem Metall können bestehen bleiben.
Entrosten:
Eine verrostete Oberfläche kann auch mit ENTROSTA Rostentferner entrostet werden.
Nach der Anwendung mit Wasser neutralisieren - hierbei entsteht ein rostschützender Film. Dieser Film verhindert kurzfristig Rostbildungen und verbessert das Anhaften (Vorprimer) eines weiteren Anstriches. Anschließend die Oberflächen trocknen lassen und leicht überschleifen.
Oberfläche aufrauen:
Glatte Oberflächen sollten, damit die Oberfläche vergrößert wird und um Flüssig-Zink dadurch eine optimale Haftung zu ermöglichen, gründlich angeschliffen (angeraut) werden. Am besten ist die Oberfläche bereits gestrahlt oder man schleift sie mit 80er (eventuell 120er) Schleifpapier an.
Leicht überschleifen ist ausreichend, wenn auf eine alte bestehende Schicht Zinkstaubfarbe aufgetragen werden soll.
Entfetten:
Reinigen mit einem nicht rückfettenden Reinigungsmittel (z.B. mit Aceton oder Spiritus 99 %).
Verwenden Sie keine Universal- oder Nitroverdünnungen.
Der Untergrund muss metallisch blank, tragfähig, sauber, trocken, rost-, fett- und silikonfrei sein.
Flüssig-Zink Kaltverzinkung gibt das beste Resultat auf blankem Metall.
Auf neuen Metallplatten muss die Walzhaut entfernt werden.
Lack aufrühren:
Den Lack gut aufrühren, Pigmente welche sich abgesetzt haben müssen unbedingt in der Lösung verteilt werden.
Grundierung:
Da der Anstrich dünn in mehreren Arbeitsgängen aufgetragen werden muss ist eine Grundierung nicht notwendig. Flüssig-Zink selbst kann als Grundierung mit überragenden Haftungseigenschaften verwendet werden.
Ist die Verwendung eine reine Grundierung, vor weiterer Beschichtung ca. 2 Tage bei Raumtemperatur durchtrocknen lassen.
Ein Zwischenschliff ist vor dem Überlackieren obligatorisch.
Zinkgrund:
Flüssig-Zink findet Verwendung als Grundierung auf einer verzinkten Oberfläche auf der "normale Farben" nicht haften (Zinkgrund). Anschließend kann mit Kunstharz- und PVC-Lacken überlackiert werden.
Das Entfernen (anschleifen) von Zinkoxid auf alten verwitterten verzinkten Flächen und gründliches entfetten ist vor dem Auftrag von Flüssig-Zink obligatorisch.
Frisch verzinkte Flächen müssen nicht angeschliffen werden, solange sich noch kein Zinkoxid bilden konnte.
Ein Zwischenschliff ist vor dem Überlackieren** obligatorisch.
Auftrag:
Die Verarbeitungstemperatur darf nicht unter 10°C liegen, die relat. Luftfeuchtigkeit sollte 75% nicht übersteigen.
Ist der Lack gut aufgerührt, kann er leicht, rasch und zügig verarbeitet werden, da hier eine sehr hohe Deckkraft und ein sehr guter Verlauf gegeben ist.
Durch Tupfen mit dem Pinsel wird der Eisblumeneffekt der Feuerverzinkung erzielt.
Verwenden Sie für die Verarbeitung einen Naturborstenpinsel oder eine Schaumstoffwalze.
Flüssig-Zink ist gebrauchsfertig eingestellt.
Durch die besondere Konsistenz werden hohe Schichtdicken erreicht. Die Schichtdicke des Ausbesserungsanstrichs sollte mindestens das 1,5-fache der Feuerverzinkung betragen.
Der Ausbesserungsanstrich sollte die Feuerverzinkung um mindestens 1 cm überlappen.
Um Rissbildungen in der Beschichtung zu vermeiden, ist der Anstrich dünn in mehreren Arbeitsgängen aufzutragen. Es werden wesentlich bessere Ergebnisse erzielt beim Auftrag mehrerer dünner Lagen statt einer dicken Lage. Mindestens zwei Anstriche sind obligatorisch, es werden drei Anstriche empfohlen. Zwischen den Anstrichen sollte eine Trockenzeit (Wartezeit) von mindestens 2 Stunden, besser 24 Stunden (Durchtrocknen) bei Raumtemperatur eingehalten werden.
Um eine dem Feuerverzinken gleichwertige Beschichtung herzustellen ist ein Trockenfilm in einer Stärke von ca. 76 µm notwendig, dies wird nur bei den empfohlenen drei Anstrichen erreicht.
Damit die Schicht gleichmäßig und glatt wird, empfehlen wir nass in nass (also etwa innerhalb von 10-15 Minuten) eine Schicht im Kreuzstrich (einmal quer und einmal längs pinseln) aufzutragen.
Verbrauch:
1 Liter Flüssig-Zink reicht für max. 6 m² für einen einmaligen Anstrich, je nach Auftragsverfahren und Oberfläche. Dies ergibt eine Schichtstärke von ca. 35 µm.
Reinigung:
Werkzeuge nach Gebrauch sofort mit Pinselreiniger reinigen.
Trocknungszeit:
Staubtrocken nach ca. 25 - 30 Minuten, griffest nach ca. 50 - 60 Minuten, montagefest nach ca. 6 Stunden, überarbeitbar nach ca. 12 Stunden und durchgetrocknet für eine Überlackierung nach 24 - 48 Stunden bei Raumtemperatur (Objekttemperatur 20°C). Bei niedrigeren Umgebungstemperaturen und/oder hoher Luftfeuchtigkeit muss Flüssig-Zink länger trocknen.
Wird Wärme zugeführt, so ist bei 60°C bereits nach ca. 45 Minuten die Fläche montagefest. Vor dem Erwärmen
10 Minuten warten und die Erwärmung muss "sanft" vorgenommen werden (langsam die Temperatur erhöhen), damit die Farbe keine Blasen bilden kann. Die Montage kann erst durchgeführt werden, nachdem die Fläche wieder abgekühlt ist.
Effekt:
Durch Tupfen mit dem Pinsel wird der Eisblumeneffekt der Feuerverzinkung erzielt.
Der Glanz ist abhängig von der Beschaffenheit der Oberfläche und dem Auftragsverfahren.
Besonderheit:
Die besondere Eigenschaft von Flüssig-Zink ist das Nachdunkeln, der Farbauftrag "altert" mit wie eine werksseitig verzinkte Fläche. Auf einer frisch verzinkten Fläche ist und bleibt nach dem Ausbessern kein Farbunterschied.
Hinweise:
Flüssig-Zink ist für eine Streich-Applikation gebrauchsfertig eingestellt. Nicht mit anderen Materialien mischen. Während der Verarbeitung den Lack immer wieder gut aufrühren, Farbpigmente welche sich absetzen müssen unbedingt in der Lösung verteilt werden.
Überlackieren**:
Nach dem Durchtrocknen kann die Oberfläche mit Kunstharz- und PVC-Lacken überlackiert werden, um eine wischfeste Oberfläche zu erreichen.
Dafür bieten wir folgende Produkte an: in schwarz Universalschwarzlack - besonders resistent -
oder Kunstschmiedelack - mit edlem antiken Metallglanzeffekt - beide Lacke sind wetterfest und farbtonstabil.
Auch unsere Metall-Effekt-Lacke für den Außenbereich in gold, silber, kupfer-antik oder kupfer-natur sind hierfür geeignet.
Des weiteren bieten wir die wetterfeste Gold-Bronce Goldfix-W wetterfest an.
Ein Zwischenschliff ist vor dem Überlackieren obligatorisch.
Leider geht durch einen Zwischenschliff der Großteil des Zinks auf der Oberfläche wieder verloren. Unsere Empfehlung ist die mit Füssig-Zink behandelte Oberfläche NICHT mit einer Deckschicht zu versehen / NICHT mit einem anderen Lack zu lackieren.
Verdünnung:
Bei Bedarf mit ca. 5 - 15% Ethylacetat verdünnen.
Flüssig-Zink ist für eine Streich-Applikation gebrauchsfertig eingestellt.
Spritz-Applikation:
Soll Flüssig-Zink gespritzt werden, ist dies mit einem Airless-Spritzgerät bei 160 - 200 bar möglich (begonnen wird mit wenig Druck, diesen erhöhen bis ein gutes Spritzbild gewährleistet ist), hierzu muss ggf. auch die Viskosität vom Anwender selbst eingestellt werden. Wir empfehlen die Farbe unverdünnt zu verwenden. Aufgrund des hohen Zinkanteils wird das Entfernen des Filtersiebes empfohlen, d.h. es muss sehr zügig gearbeitet werden.
Beachten Sie bitte: Pigmente welche sich absetzen müssen unbedingt in der Lösung verteilt werden.
Durch Verdünnen setzen sich die Pigmente noch wesentlich schneller ab, es muss also ständig gerührt werden.
Lagerung:
Gebinde kühl und trocken lagern. Bei Lagerung im verschlossenen Originalgebinde ist das Produkt mindestens 12 Monate lagerfähig.
UFI: YYAH-20FN-G00D-5DPG