Verarbeitungshinweise
Vorbereitung: Das Holz muss sauber, fettfrei (harzfrei) und trocken sein, ggf. mit Aceton entfetten.
Mindestverarbeitungstemperatur: |
+ 10°C, günstig + 20°C |
relative Luftfeuchtigkeit: |
günstig: 55% |
Holzfeuchte: |
max. 14 %, günstig 8 - 12% |
Auftragsmenge:
Kaltverleimung
- Holzwerkstoffe:
- Supalux®, Masterboard®:
Heißverleimung
- Holzwerkstoffe:
- Supalux®, Masterboard®: |
ca. 120 – 140 g/m² ca. 170 – 270 g/m²
ca. 100 – 120 g/m² ca. 120 – 220 g/m² |
Offene Zeit: |
bis ca. 10 -13 Min.bei 20°C und 55% rel. Luftfeuchtigkeit (je nach Auftragsmenge u. Verarbeitungsbedingungen) erst danach zusammenfügen |
Presszeit: |
bei 20 °C ab ca. 30 Min. bei 80 °C ab ca. 9 Min. je nach Holzart und Verarbeitung (siehe Tabellen unten) |
Pressdruck: |
ca. 0,2 – 1,0 N/mm² – ca. 2 - 10 kg/cm² (je nach Anwendung) |
Presstemperatur: |
min. + 15°C bis max. + 80°C, besser: + 60°C (siehe Tabellen unten) |
Zapfenpassung: |
bei - 0,1
|
Empfohlen wird die Verwendung von verzugsfreiem Holz
Grundsätzlich wird ein zweiseitiger Leimauftrag empfohlen, bei Hartholzverleimungen (z.B. Eiche, Buche, Esche und vielen Exoten) ist er unbedingt erforderlich.
Es gilt der Grundsatz: Bei Weichholz dicker, bei Hartholz dünner Leimauftrag.
Der Leimauftrag muss jedoch vollflächig und deckend sein.
Grundsätzlich ist das Einhalten der offenen Zeit erforderlich, nur bei Einhalteung der offenen Zeit werden die Prüfbaren Werte gem. der Beanspruchungsgruppe B3 / DIN 68602 bzw. D3 / EN 204 erreicht.
Bei Furnierarbeiten ist das Fzrnier auf das Substrat zu legen solange der Leim noch feucht ist.
Der Indikator für das Ende der offenen Zeit ist, sobald der Leim an den Ecken und Kanten beginnt "glasig" zu werden, dann muss sofort gefügt werden. Dies ist unabhängig von den Faktoren: Holz-. Raum- Leimtemperatur, Luft- und Holzfeuchtigkeit oder der Leimauftragsmenge.
Bei Harthölzern (Eiche, Buche, Esche und vielen Exoten) ist es zweckmäßig, nach der offenen Zeit und dem Fügen der Teile eine Wartezeit von ca. 4 Minuten einzuhalten (geschlossene Zeit), damit der Leim genügend Zeit hat, in die Holzoberfläche einzudringen und sich mit den Fasern und Kapillaren des Holzes zu verbinden.
Das optimale Zusammenspiel aller Arbeitsschritte und der korrekten Leimauftragsmenege wurde erreicht, wenn beim Pressen kleine perlen Leim aus der Leimfuge austreten.
- Kommt kein leim aus der Leimfuge, ist die Leimauftragsmenge zu gering oder die offene Zeit wurde überschritten.
- Fließt Leim aus der Leimfuge wurde zuviel Leim aufgetragen oder die offene Zeit wurde nicht eingehalten.
Technische Eigenschaften:
Klebstoff-Type: |
wässrige Dispersion |
Viskosität: |
ca. 10.000 mPa.s |
Feststoffgehalt: |
ca. 53 % |
Dichte: |
ca. 1,03 - 1,13 g/cm³ (ISO 2811-3, 25 °C) Wert ist Chargenabhängig |
PH-Wert: |
ca. 3,2 |
MFT (Weißpunkt): |
ca. 6 °C |
Reinigung: |
Wasser |
Presszeit:
Die Presszeit ist abhängig von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Holzart, Stärke des Leimauftrags und insbesondere der Holzfeuchte. Die Zugabe von Wärme verkürzt die Abbindezeit, Kälte verlängert den Abbindevorgang.
Grundsätzlich gilt, je länger und je stärker gepresst wird umso fester und dauerhafter ist die Verbindung.
Es wird eine Maximaltemperatur von 80 °C empfohlen und die Einhaltung folgender Mindestpresszeiten:
Massivholzverleimungen – Werte für Buche, Eiche und Hartholz
Temperatur an der Leimfuge |
10°C |
20°C |
50 - 60°C |
80°C |
Presszeit |
90 Minuten |
70 Minuten |
35 Minuten |
15 Minuten |
Minizinken Verleimungen, Weichholz / Kiefer, Fichte
Temperatur an der Leimfuge |
10°C |
20°C |
50 - 60°C |
80°C |
Presszeit |
50 Minuten |
35 Minuten |
20 Minuten |
10 Minuten |
Kunststoffplatten (so HPL), AW - 100 Spanplatten
Temperatur an der Leimfuge |
10°C |
20°C |
50 - 60°C |
80°C |
Presszeit |
130 Minuten |
50 Minuten |
30 Minuten |
20 Minuten |
Furnier auf Tischlerplatte - bei großporigem oder dünnem Furnier Zwischenlagen z.B. aus Silikonpapier verwenden!
Temperatur an der Leimfuge |
10°C |
20°C |
50 - 60°C |
80°C |
Presszeit |
50 Minuten |
30 Minuten |
11 Minuten |
6 (± 3) Minuten |
Verleimung exotischer Hölzer:
Exoten weisen oft eine sehr hohe Holzfeuchte, sowie hohen Fett- und Harzgehalt auf. Wir empfehlen, die Verleimung nicht sofort nach dem Hobeln oder Schlitzen durchzuführen, sondern mind. 24 - 48 Stunden zu warten, damit im Bereich der Leimfuge eine niedrigere Holzfeuchte erreicht wird. Bei hohem Harzgehalt (z. B. auch bei Lärche) wird eine höhere Endfestigkeit dann erzielt, wenn die zu verleimenden Teile vorher mit einem spiritus- oder acetongetränktem Lappen abgerieben werden. (Keine Verdünner hierfür verwenden!)
Weiterbehandlung:
Eine Weiterbehandlung (Naturgrundierung, Holzimprägnierung, Lackierung usw.) soll erst nach vollständiger Aushärtung der Leimfuge, frühestens nach 10 Tagen erfolgen. Mechanische Weiterbehandlung erst nach dem Erkalten des Werkstückes.
Allgemeines:
Bei der Verarbeitung ist insbesondere darauf zu achten, dass alle an der Verleimung beteiligten Faktoren die gleiche Temperatur aufweisen. Holz, das aus einem kalten Lagerschuppen oder vom Freilager entnommen wird, muss temperiert werden. Unabhängig von der Anfangstemperatur sollte kaltes Holz bis zu zwei Wochen in geheizten Räumen gelagert werden. In der Tiefe benötigt 1 cm Holz einen Tag um sich um 1 °C zu erwärmen. Die unzureichende Temperierung ist die Hauptursache bei Fehlverleimungen während der kalten Jahreszeit.
BINDAN-R daher besser auf der Werkbank, nicht auf dem kalten Fußboden lagern.
BINDAN-R vor Frost schützen. Bei Frostbefall nicht mehr verwenden, Restmenge kann einer Deponie (Abfallschlüssel - Nr.: 16 10 02) zugeführt werden.
Wichtig ist auch, dass jeglicher Luftzug vermieden wird; denn dadurch kann die offene Zeit schlagartig herabgesetzt werden.
Weiterhin sei darauf hingewiesen, dass die Vorschriften nach DIN 68360 (Qualität des Holzes) und DIN 68 121 (Holzfensterprofile - so es sich um Holzfenster handelt) zu beachten sind.
Lagerung:
Lagerzeit bei + 15°C bis 22°C beträgt 12 Monate ab Produktion.
BINDAN-R frostfrei transportieren und lagern.
Lagerung über 25 °C verändert die Viskosität. Die Fließfähigkeit aus großen Gebinden
wird beeinträchtigt. Lager umschlagen, ältere Ware zuerst verwenden. Flasche bis zum
Gebrauch original verschlossen halten. Nicht mit anderen Klebstoffen mischen.